Sous les pavés…

 

sous les pavés, la plage ?

Un mois après le « nettoyage » du parc Gezi à Istanbul et les confrontations qui ont suivi, on parle de quatre morts, de trois manifestants dans le coma (deux femmes et un jeune de 16 ans), 11 personnes y auraient perdu la vue et 8 000 personnes auraient été blessées. Des policiers auraient également mis fin à leurs jours.

Or on vient d’apprendre que le parlement avait ordonné début juin l’arrêt des travaux de construction de la caserne dans le parc, une décision dont le gouvernement aurait été au courant…

Chronik eines angekündigten Chaos

Oder: Maj, es is so schen ruhig!

[in DUM 66, Das Ultimative Magazin, Juni 2013]

Dienstag, 20. September. 7 Uhr 20. Morgenjournal. Das gönne ich mir jeden Morgen zum Frühstück. Heute sehr leise. Die Oma schläft im Nebenzimmer. Ich werde doch nicht zwei Wochen lang auf das Bisserl Kultur verzichten. Zwei Wochen im Jahr die Schwiegermutter zu Hause zu haben, ist doch nicht die Welt. Sie schläft ja so viel. Bis zehn, halb elf manchmal. Und zwei Stunden Mittagsschlaf. Maj, i hob verschlafn a wengerl.

8 Uhr 30. Ich sitze vor dem Computer. Heute kümmere ich mich um Übersetzungsförderungen und, wenn noch Zeit bleibt, um den Steuerausgleich. Sage ich seit drei Wochen. Aber zuerst die Post abfragen. Keine Spams, aber jede Menge unnötige Informationen, ein russisch-englisch Übersetzerworkshop, eine Lesung in Berlin, ein Kongress in Paris, und ein Urlaubsbericht von Freunden. Mit riesigen Photos, versteht sich, die eine Zeit lang den Computer lahmlegen.

9 Uhr. Ich höre, dass die Oma aufgestanden ist. Sie hat sicher den Wecker gestellt, damit sie unseren Alltag nicht durcheinander bringt: Wegen mia miaßt ihr net… ist ihr Leitmotiv. Ich flitze in die Küche, richte ihr ihre zwei Toastscheiben mit Butter und Marmelade. Und schenke ihr den Kaffee ein. Ich erkläre, dass ich viel Arbeit habe, ihr aber beim Mittagessen Gesellschaft leisten werde.

Die Homepage des Ministeriums listet die Bedingungen für die verschiedensten Förderungen und Stipendien auf. Robert-Musil-Stipendium, Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis – Geduld ist angesagt – Österreichischer Staatspreis für Kinderlyrik – was es alles gibt – Übersetzungsprämie, das könnte was sein … die Übersetzung sollte während der letzten fünf Jahre in Buchform erschienen sein, das ist es doch nicht, Reisestipendium… kann ich nicht brauchen, um eine Autorin zu übersetzen, die ihr Leben lang in Wien und Klosterneuburg verbracht hat… Mit halbem Ohr habe ich mitbekommen, dass die Oma schwimmen gegangen ist. Maj, so schen… Ihr Genuss, wenn sie bei uns ist. Es ist nicht der Traunsee, den sie gewohnt ist, aber immerhin. Im Bikini mit über neunzig. Und Badehaube, natürlich. Die sie sich selber näht aus einem Plastiksackerl von der Gemüseabteilung. Süß schaut sie aus, wie sie senkrecht schwimmt. Hundert Tempo. Ihr Ehrgeiz. Sicherheitshalber schaue ich in einer Stunde nach, wie es ihr geht. Übersetzungskostenzuschuss, das wird es sein. Kriterien und Bedingungen: Übersetzung der Werke vor allem zeitgenössischer österreichischer AutorInnen im Bereich Belletristik. Jawohl. Zeitgenössisch… meine Autorin ist zwar voriges Jahr gestorben, aber von lebendig ist hier nicht die Rede. Erforderliche Einreichungsunterlagen… einmal tief durchatmen: Förderungsantrag, Projektbeschreibung, Kalkulation, Lebenslauf und Werkverzeichnis der ÜbersetzerIn, 30 Seiten Übersetzungsproben, Originaltext, Kopie des Lizenzvertrages und des Verlagsvertrages.

Während ich Lebenslauf und Publikationsliste aktualisiere, vernehme ich, dass die Oma wieder in der Wohnung ist und sich unten fertig macht. Komische Geräusche im Vorraum. Ich versuche, aus alten Projektbeschreibungen eine für meine jetzige Übersetzung zu basteln. Inzwischen ist es fast elf geworden.

Ich gehe die Post holen. Oma sitzt tatsächlich im Vorraum vor dem Spiegel, die Füße in einem Wasserkübel und dreht sich gerade die letzten Lockenwickler in die Haare. Mariantjosef, wie schau i denn aus? Mir laßt’s koa ruah… Sie lächelt verlegen. Ich lächle freundlich zurück. Auf dem Rückweg kündige ich ihr das Mittagessen für eins an, wenn David nach Hause kommt, und heize das Rohr vor. Das lässt mir ein wenig Zeit, meine Unterlagen fertigzustellen. Wann kumt der bua hoam? Schwerhörig ist sie auch.

Unter den neuen Mails ist eine aus Berlin: Die Kollegin kündigt an, dass wir am Nachmittag unsere Texte via skype unbedingt vergleichen sollten. Das Drehbuch, das wir uns geteilt haben, bereitet keine großen Schwierigkeiten, aber die rekurrenten Ausdrücke sollten einheitlich sein. Ich bestätige eine Arbeitssession für 15 Uhr 30. Den Steuerausgleich werde ich halt auf morgen verschieben. Auf einen Tag kommt es ja nicht an.

Um 12 Uhr 30 gehe ich wieder runter. Irgendwie war es blöd, den Ofen so lange leer laufen zu lassen. Oma sitzt nun im Esszimmer und strickt. Oans, zwoa… das varsteh i net… Sie nimmt mich nicht einmal wahr. Ich schiebe eine Fertiglasagne ins Backrohr. Bereite einen Gurkensalat vor. Ich decke den Tisch und fange ein lautes Gespräch an. Selbst mit Hörgerät versteht sie nämlich nur die Hälfte von dem, was ich sage. Ich rede ja nicht Mundart. Anstrengend so ein ganzes Essen. David lacht über die Missverständnisse. Nach einiger Zeit wagt sie ein naives Maj, wie hast denn so schnö eine lasagne gebacken? Und ich gestehe, was die Alutasse ohnehin verrät. Ich denke, dass Oma mich für eine Rabenmutter hält. Wobei es viel Schlimmeres in ihrer Weltvorstellung als eine arbeitende Mutter gibt, es sind die Schlüsselkinder. Ich arbeite wenigstens zu Hause. Sie weiß natürlich nicht, dass David schon lange seinen eigenen Schlüssel hat, für die Tage, an denen ich gar nicht zu Hause bin.

Nach dem Essen hat sich Oma hingelegt, und David spielt Computer. Bald sitze ich wieder in meiner Blase, abgekapselt von der Welt. Nur noch virtuelle Kontakte, und beschäftige mich mit der unwichtigsten Sache der Welt, mit dem größten Luxus seit Menschengedenken: mit Literatur. Eigentlich bin ich eher der Meinung, es sei ein Grundbedürfnis. Was meine Nachbarn, zwei Architekten, natürlich nicht verstehen. So ein Kunstwerk ist ein Drehbuch wieder nicht. Obwohl dieses eine besonders sensible Geschichte ist. Ein road movie mit halbwüchsigen Waisenkindern aus verschiedenen Ländern, die nach einer großen Katastrophe durch ein unbekanntes Land fliehen. Ihre Sprache ist ein Jargon, den sie fließend sprechen und verstehen, da sie schon Jahre in einem Lager verbracht haben. Broken English gemischt mit ihren jeweiligen Muttersprachen und Zitaten aus Fernsehserien und Liedertexten. Ich gehe meine fünfzig Seiten durch und markiere die Stellen, die wir abstimmen müssen: vor allem Realien, ein Fahrzeug, ein paar Kleidungsstücke, ein Kassettenrekorder…

Eine Stunde später – ich telefonieren schon mit Berlin – kommt mein Mann nach Hause. Er kommt ins Arbeitszimmer mich grüßen. Mit Gesten frage ich ihn, was die Oma unten macht. Sie sitzt und strickt. Ich gehe mich ein wenig mit ihr unterhalten. Fein. Ich vertiefe mich wieder in die Arbeit. Und in das Gespräch. Am Donnerstag ist Abgabetermin…

16 Uhr 10, ich telefoniere schon seit vierzig Minuten mit Berlin. Wir sind fast durch. Das Festnetztelefon läutet. Drei Mal. Offensichtlich ist der Anruf für mich. Ich höre Schritte in der Treppe und eine männliche Stimme hinter mir ins Schnurlostelefon sagen: Die Übersetzerin spricht gerade am anderen Telefon … selbstverständlich kann sie das machen … haben Sie ihre Mail-Adresse? Schicken sie ihr die Dokumente… Ich kann nicht für sie sprechen, aber ich glaube schon, dass sie Kapazitäten frei hat… Ich schaue ihn mit großen Augen an. Er grinst schelmisch, während meine Berliner Gesprächspartnerin weiterredet: – fuck yourself! … – Pardon? Qu’est-ce que tu dis? – Qu’est-ce que tu mets pour fuck yourself! ils n’arrêtent pas de le dire. Als Antwort ertönt in den Kopfhörern eine einkommende Mailnachricht. Am Betreff Umhängung sehe ich sofort, dass es sich um Museumstexte handelt. Der Anruf von vorhin. Ich öffne die Nachricht und versuche, sie zu lesen, verliere aber den Faden des Gesprächs mit Berlin. – Qu’est-ce que tu en penses?, fragt sie mich jetzt. Wenn ich nur wüsste, wovon sie redet … ach ja, da war doch was mit ‘fucking’. – Qu’est-ce que tu mets pour ‘fuck yourself’!Connard. J’ai mis connard. Drei Word-Dokumente von je über 400 KB sind angehängt. Die Anfrage ist bis Freitag. Es ist nur machbar, wenn ich heute schon anfange. Und vielleicht bis Montag verhandle. Vom jugendlichen Slang zu den barocken Kleinbronzen und Elfenbeinreliefs ist ein ziemlicher Spagat. Also Berlin abschließen. Mailbox schließen. Unten die Situation melden. Abendessen delegieren. Digitale Wörterbücher öffnen. Wörterbuch der Kunst und Encyclopédie de l’art aus dem Regal holen. Kalten Tee einschenken. Abkapseln. Schwarzes Loch…

19 Uhr 34. Wie von der Unterwelt ertönt vom Erdgeschoss eine vertraute Stimme, die meine Seifenblase plötzlich zum Zerplatzen bringt: Das Essen ist fertig!

20 Uhr 15. Wir sitzen noch zu Tisch mit der Oma. David hat das Abendessen runtergeschluckt und den Tisch längst wieder verlassen. Er duscht. Oder liest Micky Mouse. Oder spielt wieder Computer. Mir ist alles egal. Was kümmert mich die Erziehung eines Halbwüchsigen, der ohnehin schon längst seinen eigenen Weg geht. Die Rotweinflasche ist fast leer. Ich fühle mich ziemlich ausgelaugt, aber ich habe eigentlich keinen Grund, mich zu beklagen. Ich habe mit Überflüssigem Geld verdient, ohne das Haus zu verlassen, während sich andere um das Notwendigste gekümmert haben. Und doch fühle ich mich ziemlich geleert, genervt und ausgepowert. Ich ertappe mich bei dem Wunschgedanken, einen Arbeitstag ganz ohne Verpflichtungen zu verbringen. Und der Wein, musste der unbedingt sein? Jetzt kann ich nicht mehr arbeiten. I han an rausch! Sagt man bei ihr z’haus. Ich ärgere mich über diese unnötigen Streitigkeiten, diese Genauigkeit, diese Perfektion, die mich stressen.

Und in dem Moment sagt die Oma mit einem entzückenden Lächeln: Maj, es is so schen ruhig bei eich!

In Erinnerung an Frieda Herlt [24. 3. 1914 – 14. 9. 2011]

Die Stimmen von Ysper

Die Stimmen von Ysper

Collage entstanden anlässlich des 29. Übersetzerseminars, Ysper, 5. Mai 2013, basierend auf der Arbeit der Französisch-Werkstatt an „Chroniques de l’Occident nomade“ von Aude Seigne und „Un barbare en Asie“ von Henri Michaux

« Ich war hier »

Ou réflexion sur le bien-fondé des graffiti à l’occasion de la visite du site archéologique de Sigiriya, le 30 janvier 2013

4 Sigiriya (2)4 Sigiriya (8)4 Sigiriya (18)Il est interdit d'interdire

Sigiriya est un monolithe de deux cents mètres de haut, situé au cœur de la jungle sri lankaise, un bloc de granit au sommet duquel un roi, du nom de Kassapa, fit ériger une forteresse au Ve siècle de notre ère. Malgré son despotisme et sa folie de la persécution – on le serait à moins, il avait chassé son demi-frère et fait murer vivant son père – ce roi était un esthète et épicurien. Outre des jardins de plaisirs, il fit réaliser des fresques à flanc de roche dans un abri-sous-roche à plus de cinquante mètres de hauteur : près de cinq cents apsaras aux seins nus, des nymphes célestes de la tradition hindoue, chargées de bijoux, de fleurs et de corbeilles de fruits. On n’en compte plus aujourd’hui que vingt-deux. Elles sont d’une sensualité à couper le souffle. À moins que ce ne soit dû à l’altitude et à l’escalier en colimaçon que l’on vient de monter !

Le fait est que la galerie qui longe la paroi rocheuse débouche sur le Mur Miroir qui témoigne depuis le VIe siècle de l’engouement des visiteurs pour le site : dans l’enduit lissé et brillant de ce garde-fou ont été gravés des graffiti, où l’on apprend par exemple que « Nadra aime Chathu ». Au premier abord, on peut être choqué de ce vandalisme et de cette bêtise humaine. Mais à y regarder de près, on se rend compte que ces traces sont tout autant des empreintes sociologiques que les apsaras aux seins nus, et on se met à imaginer qui a bien pu écrire en anglais la date du 16 juillet 1891 ou à chercher quelque nom connu, un dessin ou une graphie photogénique, ou un poème…

Quelle différence en effet entre les peintures rupestres de Lascaux, les fresques de Pompéi et les graffiti et tags des murs de New-York, Vienne ou d’Istanbul ? Quel que soit le médium employé, peinture à main levée, gravure ou pochoir bombé, les graffiti sont autant de témoignages à valeur historique. Comme ces épigraphes runiques maladroitement gravées dans la pierre de la basilique Sainte-Sophie d’Istanbul par des envahisseurs vikings qui s’appelaient Alftar, Arı et Arnı. Ou comme cet employé à la cour de Vienne, Joseph Kyselak, qui grava son pseudonyme et même « Kyselak war hier! » (« Kyselak est passé par là ! ») sur des façades de la capitale ou dans la roche, au hasard de ses randonnées en montagne. Ou enfin ce tag intertextuel trouvé sur les murs d’Istanbul : « yasaklamak yasaktır » où le graffeur renvoie au slogan soixante-huitard « il est interdit d’interdire ».

Oui, les graffiti sont bien des signes culturels, des empreintes de nos sociétés dont il faut bien reconnaître la fonction identitaire et l’historicité. Voilà ce à quoi je pensais en longeant le flanc du rocher de Sigiriya. Et puis tout à coup, je me suis souvenue d’une exposition viennoise, il y a une quinzaine d’années, qui donnait à réfléchir sur le rôle de la langue dans notre culture de masse. Les murs blancs étaient tapissés de feuilles au format A4 recouvertes de textes écrits au pochoir. C’étaient des questions, des lieux communs, des interdits, des slogans publicitaires, des dictons, jetés là, de manière presque obscène : « À quoi sert l’ennui ? », « Comment allez-vous ? », « Avez-vous peur ? », « L’habit ne fait pas le moine », « Vous le valez bien ». Avec des moyens simples, l’installation renversait les données de la langue. Elle montrait que ces expressions, ces invasions, ces violations quotidiennes sont, à force de matraquage, devenues stériles, vides de sens, cédant ainsi le pas à une lecture plus sensible. Un manifeste de la langue, en quelque sorte. En vous forçant à répondre à des questions apparemment banales, entendues ou lues si souvent sans jamais y répondre, elle redonnait à ces fragments de langage un sens profond. Des feuilles vides invitaient également à répondre à ces questions ou à en formuler d’autres. J’observai alors un couple, d’environ trente ans : il écrivit, à l’instar de Kyselak et de générations d’adolescents, « Ich war hier ». Et derrière lui, sa femme, « ich auch ». Je n’ai jamais su si c’était un instant de régression juvénile ou de l’humour intertextuel.

 

Impressions du Sri Lanka

Toutes les manières de voir le monde sont bonnes, pourvu qu’on en revienne.
[Nicolas Bouvier, L’usage du monde]

 

6 Nurelia (149) 4 Sigiriya (52) Polonnaruwa 2 Anuradhapura (25) 8 Zug nach Colombo (10)6 Nurelia (119)

À travers les années errantes, l’œil blasé s’habitue aux plus éclatantes couleurs, aux plus étranges décors. Il finit par découvrir la décevante monotonie de la terre et la similitude des êtres – et c’est un des plus profonds désenchantements de la vie. Pourtant il est des coins de pays qui semblent échapper à la tyrannie du temps, et qui se conservent presque intacts ; ceux-là seuls peuvent rendre aux âmes les plus lasses le frisson et l’ivresse qu’elles croyaient perdus à jamais.
[Isabelle Eberhardt, Notes de route. Maroc, Algérie, Tunisie]

 

Danger, men at work

Men at workQuand on se trouve au sommet de la tour la plus haute du monde, la Burj Khalifa de Dubaï, où l’on est monté grâce aux ascenseurs les plus rapides du monde, on peut voir l’étendue incroyable de ce chantier, le plus vaste du monde, des gratte-ciels et infrastructures titanesques gagnés sur le désert et sur la mer : un parc aquatique à faire pâlir les autres pays de la péninsule arabique, l’hôtel Burj Al-Arab, le plus luxueux au monde, la plus grande marina du monde, Khor Dubaï, le pont le plus gigantesque du monde. Un projet urbanistique de tous les superlatifs, où même les centres commerciaux rivalisent de gigantisme : patinoires olympiques, cascades, aquariums géants, pistes de ski. Au loin, les presqu’îles artificielles de Palm Islands en forme de palmier, et l’archipel d’îles reproduisant les cinq continents rappellent que Dubaï est au bord de la mer et vivait autrefois de la pêche aux perles.

Quand on se trouve au sommet de la tour la plus haute du monde, au retour d’un voyage au Sri Lanka, on sait aussi qu’autrefois, l’île de Ceylan vivait de ses épices et pierres précieuses. Et même si le pays est toujours le deuxième exportateur mondial de thé, c’est aujourd’hui sa force de travail qui représente la base de son économie, en particulier celle des ouvriers du bâtiment. En effet, des milliers de travailleurs sri lankais partagent le sort d’Indiens, de Pakistanais et de Bangladais qui se vendent sur les chantiers pharaoniques des Émirats arabes unis. Leurs conditions de vie et de travail sont abominables et inhumaines : ils sont cantonnés dans des camps insalubres, entassés dans des baraques sans fenêtre, travaillent sept jours sur sept, dix heures par jour, pour des salaires de misère, et ne sont autorisés à rentrer chez eux qu’au bout de deux ans de bons et loyaux services. Alors un jour, ils se jettent dans le vide du haut d’une tour en construction. Et peu leur importe que ce soit la plus haute du monde.

 

Tableau noir – Karatahta

[pour ma maman, mon institutrice préférée]

Atatürk

Kayseri, 20 septembre 1928, Mustafa Kemal Atatürk expliquant le nouvel alphabet turc

Mon nom est Ayça. Je suis née en 1922. Je n’ai que six ans mais je sais déjà compter, et cet été j’ai aussi appris le nouvel alphabet turc avec mon papa qui est l’instituteur du village. Moi, je trouve que c’est plutôt facile, de lire et d’écrire, c’est exactement comme on parle. Mon nom, par exemple, quand on sait que la lettre ç se dit tch. Parce que papa m’a dit qu’avant, avec l’ancien alphabet, pour écrire le ç il fallait faire tout une arabesque avec trois points en-dessous. Papa m’a aussi expliqué que l’écriture arabe n’avait pas non plus assez de voyelles pour faire par exemple la différence entre des mots comme gel, göl, gol, gül ou gul ; pourtant, ça ne veut pas dire du tout la même chose, « un lac » et « une rose » ! Mais au village, les grandes personnes ne sont pas très contentes. Grand-père a dit devant mes petits frères et moi que c’était une insulte à Allah que d’abandonner l’écriture sacrée du Coran, et que ça allait faire des générations d’ignorants, mais papa lui a répondu en nous montrant du doigt que c’était le contraire, qu’il voulait donner une éducation moderne aux enfants turcs, à tous les enfants turcs, aux filles comme aux garçons, dans les villes comme dans les campagnes. Alors, après un long silence, grand-père a tendu sa main à baiser à papa et lui a dit en souriant : « Mon fils, la main que tu ne peux pas couper, embrasse-la. »

Aydan Murtazaoğlu« Karatahta », 1992-1993

Aydan Murtazaoğlu
« Karatahta », 1992-1993

Je m’appelle Elif, j’ai sept ans et j’habite à Istanbul. Avec l’école, nous allons souvent au musée d’art moderne qui s’appelle Istanbul Modern. Aujourd’hui, la maîtresse nous a fait asseoir par terre devant un immense éléphant découpé dans une plaque de bois. Elle nous a fait marquer la date en haut de notre feuille de papier : « jeudi 3 janvier 2013 ». Puis elle nous a expliqué ce qu’on allait faire. Les garçons de la classe, eux, ils se voyaient déjà en train de faire un safari en Afrique, mais moi, je regardais tout le temps sur le côté, il y avait une autre œuvre d’art, plus petite, qui n’avait l’air de rien. Personne ne s’arrêtait devant, et la maîtresse n’en a pas parlé. C’était un tableau noir avec des lettres mal écrites à la craie qui ne voulaient rien dire : w, ı, ü, i, f et k. Mais ce qui est drôle, c’est qu’il n’y avait pas de maître ou de maîtresse devant, mais simplement une main tendue vers le tableau. Je me suis demandé ce que ce maître avait bien pu voler pour qu’on lui coupe la main, comme dans le conte des Mille et une Nuits du Jeune homme à la main coupée, mais je n’ai pas osé demander à la maîtresse, qui m’a juste dit : « tu rêves, Elif ? ». Un jour, la maîtresse a expliqué à la classe que mon prénom était la première lettre de l’ancien alphabet, alîf, et qu’en arabe ça voulait dire « la connaissance ». C’est peut-être pour ça qu’elle ne m’a pas grondée au musée.